Bioenergiedorf Gundlitz: Nahwärme als Beitrag zur Energiewende

07. Oktober 2014

Der Verein „Energievision Frankenwald e.V.“ hat seit seiner Gründung große Erfolge vorzuweisen. Mit der Zielsetzung angetreten, die Entwicklung hin zu einem nachhaltigen Einsatz von Energie und der Verwendung von regenerativen Rohstoffen zur Energieproduktion voranzubringen und die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe unter Beteiligung aller Bevölkerungsschichten zu sichern, konnten bisher schon elf Dörfer und Gemeinden zu „Bioenergiegemeinden“ gestaltet werden. Weitere zehn warten auf Realisierung.

Am Beispiel der Gemeinde Gundlitz machten sich die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme und ihre Bundestagskollegin und Expertin für Erneuerbare Energien, Dr. Nina Scheer, selbst ein Bild davon, wie ein solches Vorhaben gelingt und welche Herausforderungen zu bewältigen sind. Im Holzbetrieb der Familie Prell steht das Herzstück dieses Vorzeigeprojektes.

Ein 400 kW starker Hackschnitzelkessel, der über ein eigens dafür verlegtes Fernwärmenetz 18 Haushalte im Ort mit Wärme versorgt. 5000 Euro hatte jeder Teilnehmer einlegen müssen, damit das Vorhaben realisiert werden konnte. Damit waren aber auch alle technischen Kosten abgedeckt.

Seither werden Jahr für Jahr rund 770000 Kilowattstunden Wärmemenge in das rund 1,2 Kilometer lange Netz eingespeist. Per Touchscreen können alle relevanten Daten ausgelesen und Störungen und Fehlermeldungen sofort nachvollzogen werden. Doch aller Anfang war auch in Gundlitz schwer, erläuterte Wolfgang Degelmann, der Vorsitzende der Energievision Frankenwald.

Die Bedenken gegen ein solches Projekt waren auch hier groß. Dicke Bretter mussten gebohrt werden, bis schließlich der Brennkessel das erste Mal Wärme lieferte. Seither läuft er störungsfrei und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten. „An diesem Beispiel sieht man sehr gut, was möglich ist. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, der den Menschen auch zu Gute kommt“, so Anette Kramme.

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