Fichtelberg in gefährlicher Spirale

07. Oktober 2014

Probleme gibt es in Fichtelberg genug. Die abgebrannte Therme ist hier nur ein Baustein, wenn auch ein ganz wichtiger. „Wir merken den Thermenbrand bei den Gästezahlen ganz deutlich. Für uns zählt im Prinzip jeder Tag“, informierte Bürgermeister Georg Ritter die Parlamentarische Staatssekretärin und Bundestagsabgeordnete Anette Kramme bei ihrem offiziellen Besuch der Gemeinde Fichtelberg am vergangenen Montag. Die Abgeordnete zeigte sich daher erfreut, dass eine Lösung mit Thermenbetreiber Steinhart in Sicht ist. „Es ist gut, dass endlich konstruktiv an die Sache herangegangen wird.“

Die Gemeinde, die seit Jahren über keinen genehmigten Haushalt mehr verfügt, kämpft auch mit dem demografischen Wandel. Die Geburtenzahlen gehen zurück und viele Jüngere kehren dem Fichtelgebirge dem Rücken. „Das ist eine gefährliche Spirale, in der sich auch Fichtelberg befindet“, so Anette Kramme. „Arbeitsplatzverlust und Abwanderung, Alterung der Bevölkerung und die damit verbundene veränderte Nachfrage führen dazu, dass viele kleinere Städte und Gemeinden die Tragfähigkeit der Daseinsvorsorgeeinrichtungen wie Schulen, kulturelle und soziale Einrichtungen oder Angebote der Nahversorgung für sich und ihr Umland nicht dauerhaft gewährleisten können.“

Die Gemeinde müsse sich in Zukunft diversen Herausforderungen stellen. Dafür brauche es zukunftsfähiger Konzepte, aber auch ausreichend finanzieller Mittel. Hier seien Land und Bund gefragt, mehr für notleidende Gemeinden zu tun. „Die Gewährung von Fördermitteln darf nicht an dem notwendigen Eigenanteil scheitern“, so Anette Kramme.

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