Häusliche Gewalt an Frauen kommt leider immer wieder vor - hier helfen Frauenhäuser. Diese bieten den Betroffenen Schutz, Unterkunft, Hilfe und Beratung. Bundesweit stoßen jedoch 90 % aller Frauenhäuser regelmäßig an ihre Kapazitätsgrenzen und können keine weiteren Frauen und deren Kinder aufnehmen. Auch im Frauenhaus in Bayreuth, das 10 Plätze zur Verfügung hat, sind die Belegungszahlen in der Regel sehr hoch. Dies erfuhr Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme im Gespräch mit der Leiterin des Bayreuther Frauenhauses, Christine Ponnath.
Beim Besuch angesprochen wurde die Finanzierung, denn das Frauenhaus sei, so Ponnath, alljährlich auf Spenden angewiesen. Problematisch sei jedoch auch die teilweise sehr lange Verweildauer der Frauen. „Nicht selten bleiben die Frauen ein Jahr oder sogar noch länger im Frauenhaus - aus dem einfachen Grund weil bezahlbarer Wohnraum fehlt“, berichtete Ponnath.
Eine immer größer werdende Herausforderung sieht die Leiterin des Bayreuther Frauenhauses auch in Flüchtlingsfrauen, die in Gemeinschaftsunterkünften Gewalt erfahren und mit ihren Kindern Hilfe im Frauenhaus suchen. Um diesen Frauen zu helfen und die vielen umfassenden Fragen zu klären, seien zusätzlich Dolmetscherinnen nötig. „Im Prinzip bindet eine einzige Flüchtlingsfrau die gesamten Kräfte im Frauenhaus“, so Ponnath. Hier bedürfe es staatlicher Unterstützung. Anette Kramme sagte zu, sich mit der Problematik an Bundesfamilienministerin Schwesig zu wenden.