Geplante Tabakproduktrichtlinie gefährdet Arbeitsplätze

05. August 2013

Die Diskussion über die sogenannte Tabakproduktrichtlinie geht in die entscheidende Phase. Im September entscheiden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments in erster Lesung darüber, ob diese Richtlinie in vollem Umfang in die Tat umgesetzt wird. Mit einfacher Mehrheit kann das Parlament dann den Vorschlag ohne Änderung billigen oder Änderungsvorschläge machen.

Für den Bayreuther Standort des weltweit agierenden Tabakprodukteherstellers "British American Tobacco (BAT)" hätte die neue Richtlinie weitreichende Folgen. Denn der Entwurf sieht für sowohl das Verbot von Menthol- und Slimzigaretten als auch die Standardisierung von Packung und Produkt vor sowie die Einführung großflächiger kombinierter Warnhinweise aus Text und sogenannten Schockbildern auf 75 Prozent der Vorder- und Rückseite der Verpackungen.

„Gerade in diesem Segment besteht neben der qualitativ hochwertigen Produktion aber die Stärke unseres Standortes. Innovative Verpackungen und neue Designs zeichnen unseren Standort aus, der im Vergleich zu anderen Standorten zwar höhere Kosten darstellt, in seiner Innovationsfähigkeit jedoch an der Spitze steht", erläuterte der neue Werkleiter Andre Dehvisscher den beiden SPD-Politikern Anette Kramme und Klaus Wiesehügel, zuständig im Kompetenzteam von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück für den Bereich Arbeit und Soziales. Die neue Richtlinie würde all das Innovationspotenzial des Standortes zunichtemachen und somit zahllose Arbeitsplätze gefährden.

„Wir sind auch für Nichtraucher- und Gesundheitsschutz, keine Frage. Aber wir können die Argumentationsgrundlagen für die Neuordnung nicht nachvollziehen", so Christoph Ihmels, zuständig bei BAT für die Kommunikation mit der Politik. Weder würden Ekelbilder vom Rauchen abhalten noch könnte man Menthol- oder Slimzigaretten als Einstiegsprodukte bezeichnen.

„Zahlreiche Studien aus Ländern, die Ekelbilder auf Schachteln eingeführt haben zeigen, dass eine abschreckende Wirkung nicht erkennbar ist. Und Menthol-Zigaretten sind eher bei einer Altersstufe ab 40 Jahren aufwärts beliebt, ebenso wie die Slimzigaretten".

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