Mit deutlichen Worten kritisiert die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme (SPD) aus Bayreuth die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgestellten Planungen zum Deutschlandtakt 2030.
„Mit dem Deutschlandtakt sollen die Bahnkunden in den kommenden Jahren eigentlich ganz konkrete Verbesserungen spüren und auch periphere Städte und Regionen auf der Schiene deutlich besser angebunden werden. Auf Ost-Oberfranken trifft dies jedoch nicht zu, denn in der jetzt vorgelegten dritten Überarbeitung des Deutschlandtaktes sind die für die Region existentiellen Fernverkehrsverbindungen Nürnberg-Hof-Dresden und München-Regensburg-Hof-Leipzig-Berlin nicht oder nicht mehr vorgesehen. Dies ist eine nicht zu akzeptierende Änderung zu den bisherigen Entwürfen“, so Kramme.
Schienenpolitik sei auch immer Strukturpolitik. „Bestehende Standortnachteile werden durch die Entscheidung im Deutschlandtakt nicht etwa beseitigt, sondern sogar noch verfestigt und verstetigt. Oberfranken leidet seit Jahrzehnten unter einer schlechten Anbindung an den Schienenverkehr und soll nun gänzlich abgehängt werden. Diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar“, so Kramme weiter.
Deshalb wandte sich Kramme auch an Minister Scheuer und warb um Unterstützung für die Fernverkehrsverbindungen. „Der Minister muss hier einschreiten und zu der in den Vorentwürfen des Deutschlandtaktes enthaltenen Fernverkehrsverbindung von Nürnberg über Marktredwitz, Hof, Leipzig, Dessau und Berlin bis nach Binz auf Rügen stehen. Das erwartet nicht nur die oberfränkische Wirtschaft, sondern auch die Bevölkerung von einem bayerischen Bundesminister“, fordert Anette Kramme.