Lücke will ins Europaparlament - Arzt aus Coburg stellt sich bei der Bayreuther SPD vor

23. Mai 2023

Der Coburger Arzt Martin Lücke will bei den Wahlen im Juni 2024 für die oberfränkische SPD in das Europaparlament einziehen. Die Nominierung soll am 19. Juli auf einem Bezirksparteitag der SPD in Kulmbach erfolgen. Lücke ist Gesamtbetriebsratsvorsitzender im Klinikverbund Regiomed Oberfranken/Südthüringen, Stadtrat in Coburg und nach eigenen Angaben einziger Arzt unter den ehrenamtlichen Richtern beim Bundesarbeitsgericht.

UB-Parteitag Europa 2023
SPD-Parteitag im Zeichen der Europawahl im Juni 2024. Europa-Kandidat Martin Lücke, SPD-Landtagskandidai Halil Tadelen, stellvertretende Unterbezirksvorsitzende Silke Winkelmaier, der Europaabgeordnete Ismail Ertug und SPD-Bezirkstagskandidat Dr. Andreas Zippel

Lücke betonte bei seiner Vorstellung auf einem Unterbezirksparteitag der SPD in Creußen, sozialdemokratische Kanzler seien immer die treibende Kraft in der deutschen Politik gewesen. Das Verdienst des amtierenden Bundeskanzlers Olaf Scholz sei es, Amerika in der Ukraine-Krise auf die Seite Europa zu ziehen. Scholz habe sich mit ruhiger Hand und Klugheit in Abstimmung mit den Partnern der Probleme angenommen. Die Prinzipien der SPD, Freiheit, Gleichheit und Solidarität seien Voraussetzung für den Frieden in Europa. Europa könne aber nur gelingen, wenn niemand vergessen werde.

Der SPD-Europaabgeordnete Ismail Ertug wies darauf hin, dass der europäische Kontinent nur neun Prozent der Weltbevölkerung stelle. Die Europäische Union sei ein Stabilitätsanker, die es ermögliche, in Frieden, Freiheit und Stabilität zu leben. Ertug erinnerte daran, dass mehr als die Hälfte der heute 27 Mitgliedstaaten der EU nach dem Zweiten Weltkrieg noch Diktaturen gewesen seien, unter anderem die westlichen Länder Spanien, Portugal und Griechenland.

Ertug widersprach der Behauptung, dass Deutschland nur Nettozahler in der EU sei. Durch die Gemeinschaft werde Deutschland als Exportland Jahr für Jahr um 132 Milliarden Euro reicher. Demokratien seien in der Regel wirtschaftlich stärker als Diktaturen, da Unternehmen Investitionen in totalitären Ländern eher scheuten. Zugleich betonte er aber, dass der Wohlstand in Deutschland und Europa immer wieder aufs Neue erarbeitet werden müsse. Europa müsse weiter auf Innovationen setzen. Europa müsse diese aber auch selbst produzieren und verkaufen und dürf dies nicht Billiglohnländern überlassen.

Wichtig ist es laut Ertug, unseren Planeten lebenswert zu erhalten und den Klimaschutz zu verstärken, um weitere klimabedingte Fluchtbewegungen möglichst zu verhindern. Schon heute seien deshalb weltweit 22 Millionen Menschen auf der Flucht.

Kritik übte Ertug am grünen Partner in der Bundesregierung. Wenn wie seitens der Grünen rein ideologische Politik betrieben werde ohne auf die Auswirkungen auf die Menschen zu schauen, werde die Klimapolitik zum Scheitern verurteilt sein. SPD-Landtagskandidat Halil Tasdelen sagte, Ziel Europas sei es, sich gemeinsam in Verbundenheit, Vielfalt und Solidarität den Herausforderungen zu stellen und die globale Bedeutung Europas zu stärken.

„Wir müssen uns tagtäglich für die Demokratie einsetzen und junge Menschen für Europa gewinnen“, betonte Tasdelen. Nur so gebe es eine Zukunft in Freiheit, Solidarität und Chancengleichheit.

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