Sicherheitstipps für Senioren: „Gefahr immer im Kopf haben“

23. September 2014

Ob Enkeltrick, Telefon- oder Haustürverkäufe, falsche Handwerker oder Polizisten. Die Palette der Betrügereien, die sich gerade gegen Senioren richten, ist lang. Zwar ist die Anzahl der Straftraten insgesamt in Oberfranken in den letzten zehn Jahren um über zehn Prozent zurückgegangen. Die Quote der Straftaten im Zusammenhang mit Betrügereien an Senioren jedoch in gleichem Umfang gestiegen.

Grund genug für die Senioren-Arbeitsgemeinschaft AG 60plus und den SPD-Unterbezirk Bayreuth, im Rahmen einer Informationsveranstaltung über diese Gefahren zu informieren.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme durfte mit Kriminaloberkommissar Rainer Peterson von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle Bayreuth einen Experten in Sachen Prävention begrüßen, der den rund 50 Gästen wertvolle Sicherheitstipps an die Hand gab. „Bleiben Sie immer misstrauisch und haben Sie die Gefahr stets im Kopf“, war sein Rat an die Seniorinnen und Senioren.

Rund 49500 Straftaten waren im vergangenen Jahr in Oberfranken zu verzeichnen. Auch wenn die Aufklärungsquote der oberfränkischen Polizei mit über 70 % deutlich über dem bayerischen Durchschnitt liegt (64,1 %) und damit die Sicherheitsbilanz für Oberfranken sehr gut ist, mahnte Rainer Peterson zur Vorsicht. „Seien Sie auf der Hut. Es gibt auch bei uns viele Leute, die auf der Suche nach Gelegenheiten sind.“ Er riet dazu, Häuser und Wohnungen einbruchssicher zu gestalten. Dazu gehörten nicht nur wirksame Schlösser und Beschläge an Fenster und Türen. „Vergessen Sie auch nicht alle ihre Türen immer abzuschließen. Lassen Sie die Fenster nicht gekippt. Legen Sie keine Schlüsseldepots im Garten an. Und pflegen Sie eine gute Nachbarschaft. Mit diesen Verhaltenstipps können schon viele Einbrüche verhindert werden“, so Rainer Peterson.

Hilfestellungen gab der Sicherheitsexperte auch im Umgang mit mutmaßlichen Trickbetrügern, die sich den Senioren vielfältig nähern - telefonisch, an der Haustür oder beim Einkaufen. „Der Enkeltrick ist sicherlich eines der spektakulärsten Beispiele“, informierte Peterson. Häufiger handelt es sich jedoch um falsche Handwerker oder Polizisten, die an der Wohnungstür klingeln und arglose Bewohner mit Tricks um ihr Erspartes bringen. Ausgenutzt werde dabei zumeist die Glaubwürdigkeit, Höflichkeit und Unsicherheit der Seniorinnen und Senioren. „Scheuen Sie sich nicht, wenn Sie Zweifel haben, den Notruf 110 zu wählen“, riet der Polizist. „Dafür sind wir da.“

Einen guten Überblick über Sicherheitstipps für Seniorinnen und Senioren gibt die Broschüre „Der goldene Herbst“, die in der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle, Friedrichstr. 14, 95444 Bayreuth erhältlich ist.

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