Die Zukunft des Tourismus im Fichtelgebirge stand im Mittelpunkt eines von der Bayreuther Bundestagsabgeordneten Anette Kramme initiierten Fachgesprächs im Bad Bernecker Rathaus. Anette Kramme hatte mit Hubertus Heil den stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion mitgebracht, der auch für den Bereich Tourismus verantwortlich zeichnet.
In ihrem Eingangsstatement hob Kramme die Vorzüge der Region hervor, die zwar hochattraktiv sei, allerdings noch mit einem zu geringen Bekanntheitsgrad innerhalb der deutschen Urlaubsregionen zu kämpfen habe. Zwar könne der Trend hin zur Regionalität beim Urlaubsverhalten der Deutschen ein gutes Omen für die Zukunft sein, doch müssten sich Gastronomen und Hoteliers im Fichtelgebirge auch weiterentwickeln, denn gerade beim Blick in verschiedene Urlaubsportale im Internet werde deutlich, dass sich Klagen über mangelnde Qualität und Service in letzter Zeit häufen.
Auch der sogenannte „Best-ager“-Tourismus werde immer beliebter. Das könnte eine Nische sein, die das Fichtelgebirge besetzen könne. „Senioren sind heutzutage sehr reisefreudig und haben oft auch größere Bereitschaft, für einen qualitativ hochwertigen Urlaub Geld auszugeben. Allerdings hat die ältere Generation auch höhere Ansprüche an Unterkunft und Service. Das muss gewährleistet sein“, so Kramme.
Bad Bernecks Bürgermeister Jürgen Zinnert hob die Bereitschaft der Fichtelgebirgskommunen hervor, für die Verbesserung der Rahmenbedingungen auch Geld in die Hand zu nehmen. „Für uns wird es aber immer schwerer, dringend nötige Investitionen zu tätigen, da freiwillige Leistungen gerade in einer Konsolidierungsgemeinde wie Bad Berneck nur noch spärlich genehmigt werden. Wir haben aber Hausaufgaben zu erfüllen, um die Anforderungen an einen modernen Tourismus befriedigen zu können“.
In der anschließenden Diskussion äußerten die Vertreter von Tourismusverbänden und Kommunen ihre Wünsche an die Politik und erläuterten ihre Pläne für die Zukunft des touristischen Fichtelgebirges.
Hubertus Heil lobte die große Ideenvielfalt und die Tatkraft, mit der angepackt wird. „Ich nehme aus diesem Gespräch viele Punkte mit, die ich mit meinem Team in Berlin besprechen werde. Es wurde deutlich, dass sowohl finanzielle Ausstattung von Verbänden und Kommunen unerlässlich ist, um so einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor wie den Tourismus in dieser Region am laufen zu halten. Auch die Bahnanbindung des Fichtelgebirges werde ich mit den Verkehrspolitikern diskutieren“.