Wichtige Forschung am Max-Rubner-Institut in Kulmbach

26. April 2016

Gemeinsam mit der stellvertretenden Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft, Ute Vogt, besuchte Parlamentarische Staatssekretärin Anette Kramme das Max-Rubner-Institut in Kulmbach. Das Institut für Qualität und Sicherheit bei Fleisch bearbeitet die gesamte vertikale Prozesskette des Lebensmittels Fleisch von der Landwirtschaft bis zum Verbraucher. Nach einer Einführung durch Institutsleiterin Dr. Dagmar Brüggemann konnten sich die beiden Abgeordneten über die wissenschaftlichen Arbeiten des Instituts informieren.

Über eine Million Schweine werden in Deutschland jede Woche geschlachtet. Dabei sollen die Tiere weder Schmerzen haben, noch leiden. Tierärztin Muriel Machtolf erläuterte anhand eines Videofilms, dass die bei Schweinen übliche Betäubung durch CO2, als Kohlendioxid, jedoch sehr qualvoll für die Tiere sei.

„Mit viel CO2 im Körper fühlen Säugetiere Erstickungsangst. Die Tiere strecken in der Anlage ihre Schnauzen nach oben, zeigen Maulatmung, ein typischen Zeichen einer Atemnot, stoßen schrille Schreie aus und drängen nach oben.“ Die Betäubung, die etwa 10 bis 15 Sekunden dauert bis zur Wirkung, bedeute also erheblichen Stress für die Tiere. Eine Alternative zu CO2 könnte Helium sein.

Muriel Machtolf führte eine Studie zur Betäubung der Schweine mittels des Edelgases durch mit frappierendem Ergebnis, denn die Tiere spüren nichts. „Das ist eine Betäubung wie sie sein sollte“, so das Fazit der beiden Abgeordneten.

Die Ebermast gilt als geeignete und wirtschaftliche Alternative zur betäubungslosen Ferkelkastration. Problem ist jedoch der sog. Ebergeruch, rund 20 Prozent der Eber sind nicht genusstauglich.

„Um Fleischqualität und Akzeptanz von Schweinefleisch auch künftig auf hohem Niveau zu sichern, muss es gelingen, die geruchlichen und geschmacklichen Beeinträchtigungen von Eberfleisch zu vermeiden“, so Dr. Brüggemann.

Auch daran forscht das MRI in Kulmbach. Nicht jeder Mensch spricht auf die beiden relevanten Bestandteile des „Ebergeruchs“ an. Kramme und Vogt konnten selbst ausprobieren, ob sie die beiden riechen können oder nicht.

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